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HSDPA

HSDPA und die Erweiterung HSDPA+ sind Weiterentwicklungen der UMTS Technik und ermöglichen eine deutlich höhere Datenübertragungsrate. Während UMTS unter optimalen Bedingungen maximal eine Geschwindigkeit von 384 MBit/s unterstützt, bietet HSDPA je nach Vertrag und Netz Geschwindigkeiten von 3,6 bis 7.2 MBit/s, HSPA+ gar Datenübertragungsraten von bis zu 42MBit/s und erreicht damit unter optimalen Bedingungen Geschwindigkeiten wie ein schneller DSL Anschluss. HSDPA ist dabei die Abkürzung für: High Speed Downlink Packet Access.

Der technische Unterschied von HSDPA zu UMTS

UMTS und HSDPA nutzen grundsätzlich die gleiche Technik zur Datenübertragung. HSDPA kann aber durch die so genannte „Adaptive Modulation und Kodierung“ (AMC) bis zu fünfzehn Kanäle gleichzeitig nutzen und die Datenlast im Gegensatz zur Vorgängertechnologie flexibel verteilen. Das TTI (Übertragungsintervall, umgangssprachlich „Ping“) beträgt dabei 2 Millisekunden und ist damit deutlich länger als bei DSL Anschlüssen und lässt insbesondere mobiles Gaming und andere Anwendungen, die eine konstante sowie schnelle Kommunikation zwischen Endgerät und Internet voraussetzen nur unter annähernd optimalen Bedingungen zu. HSDPA eignet sich daher – im Gegensatz zum 4G Standard LTE – auch nicht als „echter“ Ersatz oder Alternative zu einem DSL Anschluss. Bei HSDPA+ sähe dies wohl besser aus, allerdings wird diese letzte Erweiterung des 3G Standards von den deutschen Mobilfunkunternehmen kaum angeboten, da man sich auf den Ausbau des 4G Netzes und die LTE Technologie konzentriert.

Welche Anwendungen werden von HSDPA unterstützt?

HSDPA unterstützt alle gängigen Anwendungen wie Videotelefonie, Konferenzanrufe, Internetzugang und bietet bei gutem Netz auch weitgehend problemlos die Möglichkeit zu Video- und Radiostreaming über das Internet. Mobiles Fernsehen im DVB-T Modus ist auch möglich, wenn es vom Endgerät unterstützt wird, allerdings hat sich dies in Deutschland nie wirklich durchgesetzt und so kommen viele der HSDPA fähigen Smartphones, Surfsticks und Tablets ohne diese Option in den Handel. Was HSDPA zur zeitweise besten Alternative im Bereich mobiler Kommunikation gemacht hat, ist aber ohnehin der schnelle Internetzugang auf annäherndem DSL Niveau.

HSDPA Netzausbau

Da HSDPA auf dem UMTS Standard basiert und nur kleine Anpassungen an den Sendestationen vorgenommen werden müssen (so setzt HSDPA z.B. eine Ausstattung mit mehreren Antennen voraus, um eine „räumliches“ Netz zu schaffen), ging der Ausbau schnell voran und ist heute in etwa Deckungsgleich mit der Abdeckung von UMTS, d.h. annähern flächendeckend. Die Netzqualität variiert dabei jedoch mitunter stark und hängt von zwei Faktoren ab, die jeweils zu Problemen führen können. Auf dem Land ist der Abstand zwischen den Sendestationen häufig sehr groß, was zu einem Performance Abfall führen kann, wenn man sich am Rande einer, bzw. zweier Funkzellen bewegt. In städtischen Ballungsräumen wiederum wählen sich häufig zu viele Nutzer in dieselben Funkzellen ein und lassen die Netzqualität so absinken. Die angegebenen Datenübertragungsraten bei HSDPA sind daher mit Vorsicht zu genießen, da sie sich auf Höchstgrenzen bei optimalen Bedingungen beziehen. In der Praxis fallen diese im allgemeinen nicht nur deutlich niedriger aus (wenn auch immer noch deutlich schneller als UMTS), sondern schwanken häufig auch stark.

Vor- und Nachteile von HSDPA und 3G zu LTE und 4G

Konnte man vor ein paar Jahren noch sagen, dass die Netzabdeckung von HSDPA besser ist, als die von LTE und so in einigen Gegenden die vernünftige Alternative war, ist die 4G Netzabdeckung heute beinahe besser als die für HSDPA. Der einzige wirklich greifbare Vorteil der HSDPA Technologie sind die manchmal günstigeren Tarife. Viele Anbieter haben diese aber auch schon angeglichen. Bei der Telekom ist LTE zum Beispiel in allen mobilen Datentarifen ohne Aufschlag möglich. Hier ist man dann nur noch durch das Endgerät beschränkt, falls dieses keinen 4G Standard unterstützt. Auf lange Sicht lohnt sich daher der Umstieg auf ein neues, LTE und 4G fähiges Endgerät, um von den noch einmal deutlich schnelleren Übertragungsraten zu profitieren, auch wenn diese von vielen Nutzern vielleicht noch gar nicht benötigt werden.

HSPA

Falls man sich neu für ein nur 3G fähiges Endgerät entscheidet, sollte man darauf achten, dass dieses HSPA fähig ist. HSPA ist die Zusammenfassung für Endgeräte, die sowohl HSDPA als auch HSUPA (High Speed Uplink Packet Access), mit dem auch der Uplink, also das senden von Daten von Ihrem Endgerät aus, DSL Geschwindigkeiten erreicht. Die meisten heute im Handel erhältlichen 3G Endgeräte haben HSPA, bei gebrauchten Modellen sollte man sich aber die Zeit nehmen, dies zu überprüfen.

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