Netzausbau E-Plus/O2

Im Januar legte Telefónica Deutschland die GSM- und UMTS-Mobilfunknetze von O2 und E-Plus endgültig zusammen und erklärt nun, dass es deutschlandweit die größte Anzahl physischer Mobilfunkstandorte besäße. Zumindest was das UMTS-Netz betrifft, dürften Kunden von O2 und E-Plus tatsächlich keinerlei Grund für Beschwerden haben, denn durch das nationale Roaming können Kunden nach Belieben zwischen dem 3G-Netz von O2 und E-Plus hin- und herwechseln. Nun kündigt das Unternehmen an, auch das LTE-Netz zusammenlegen zu wollen. Geplant ist dieser Schritt für Juni 2016.

Bezugnehmend auf die letzte Quartalsmeldung 2015 kann Telefónica Deutschland derzeit 75 Prozent der deutschen Bevölkerung mit mobilem Highspeed-Internet versorgen. Dabei gilt es jedoch zu beachten, dass O2-Kunden derzeit noch in weiteren Teilen des Landes auf LTE zugreifen können, da der Mobilfunkanbieter die derzeit bessere LTE-Infrastruktur im Vergleich zu E-Plus mitbringt, das hingegen ein stärkeres UMTS-Netzwerk besitzt.

Im Vergleich zur Deutschen Telekom und zu Vodafone besitzt die Telefónica Deutschland derzeit gewiss das schwächste LTE-Netz, bezugnehmend auf aktuelle Netztests. Aktuell lassen sich selbst in Großstädten maximal 50 Mbit/s über das LTE-Netz von O2 erzielen, wodurch der Anbieter der langsamste der drei Netzbetreiber in puncto Bandbreiten-Internet ist. Aber dennoch: Für Audio- und Video-Streams über das mobile Internet ist eine Datentransferrate von 50 Mbit/s allemal ausreichend.

Mobilfunknetz der Telefónica Deutschland mit Verfügbarkeit von 2G.

In ganz Deutschland kann die Telefónica Deutschland eine Netzabdeckung mit 2G gewährleisten, wobei die Datentransferraten auf 220 Kbit/s beschränkt sind. Zum Surfen, Telefonieren und SMS-Schreiben genügt die Geschwindigkeit aber allemal.

Mobilfunknetz der Telefónica Deutschland mit Verfügbarkeit von 3G – Vergleich von O2 und E-Plus.

Durch die jüngste Zusammenlegung des E-Plus- und O2-Netzes im 3G-Frequenzbereich gelangen Kunden von Telefónica Deutschland in den Genuss, nach Belieben zwischen beiden Netzen wechseln zu können. Dies bedeutet, dass sobald nur eine 2G-Versorgung zur Verfügung stehen sollte, das Mobiltelefon automatisch in das UMTS-Netz des anderen Anbieters wechselt, sofern dies möglich ist. Hierdurch kann die Telefónica Deutschland landesweit maximale Datentransferraten von 42 Mbit/s garantieren. Durchschnittlich liegt die mobile Surfgeschwindigkeit über UMTS und seinen HSPA-Ausbaustufen allerdings zwischen 4 und 7 Mbit/s.

Mobilfunknetz von E-Plus mit Verfügbarkeit von LTE und 3G.

Das LTE-Netz von E-Plus besitzt derzeit die schwächste Ausbaustufe in Deutschland. Dass der Anbieter diese Schwäche nicht preisgeben möchte, ist auch daran zu erkennen, dass die Karte ausschließlich die gemeinsame Abdeckung von 3G und 4G in Deutschland zeigt.

Mobilfunknetz von O2 mit Verfügbarkeit von LTE und 3G.

Ähnlich wie bei E-Plus handhabt es Telefónica Deutschland auch für O2. Auch in diesem Fall zeigt die Karte ausschließlich die gemeinsame Netzabdeckung von 3G und 4G. Das LTE-Netz der Telefónica Deutschland ist bekanntermaßen weniger stark ausgebaut als die LTE-Netze von der Telekom und Vodafone. Aber dennoch: Laut eigenen Aussagen sollen circa 75 Prozent der deutschen Bevölkerung theoretisch mobil auf 4G zugreifen können. Es empfiehlt sich jedoch ein individueller Netztest für den persönlichen Standort, um sicherzustellen, ob LTE tatsächlich am eigenen Wohnort und in der Peripherie angeboten wird.

Wer Highspeed-Internet für sein Netbook benötigt, der ist mit den O2-Blue-Tarifen bestens beraten. Stick und Tablet gewähren bei O2 unterschiedliche Inklusivvolumen mit maximalen Datenraten von bis zu 50 Mbit/s.

Mit der Marke O2 bietet die Telefónica Deutschland anbieterübergreifend die meisten Datentarife für das Smartphone an, die von relativ niedrigen Inklusivvolumen von 200 MB bis maximal 10 GB pro Monat reichen. Auch was die Datentransferrate anbelangt, gibt es enorme Unterschiede. Im günstigsten Tarif ist die Geschwindigkeit auf 3,6 Mbit/s begrenzt, kann im Premium-Tarif aber bis auf maximale 50 Mbit/s ansteigen, sofern Smartphone-Modell und Standort diese Geschwindigkeit ermöglichen.

Günstige Tarife

Unter den drei großen deutschen Netzbetreibern Telekom, Vodafone und Telefónica Deutschland können die Marken O2 und E-Plus mit den günstigsten Tarifen glänzen. Die Mobilfunkkunden des Unternehmens Telefónica Deutschland können aber ausschließlich neue Verträge bei O2 abschließen, da die Marke E-Plus aufgrund der geplanten Aufgabe nur noch Bestandskunden offensteht.

O2-All-in-Verträge

Highspeed-Internet steht Kunden von O2 grundsätzlich frei zur Verfügung, solange diese einen O2-All-in-Handyvertrag abgeschlossen haben. 4G ist bei allen All-in-Verträgen inklusive.

Nationales Roaming

Kunden der Telefónica Deutschland haben die Möglichkeit, zwischen den Netzen von O2 und E-Plus zu wechseln. Sofern einmal nur der Zugriff auf das GSM-Netz des eigenen Anbieters möglich ist, wechselt das Mobiltelefon automatisch in das schnellere UMTS-Netz des Partneranbieters. Aufgrund des besseren UMTS-Netzes von E-Plus profitieren hiervon vor allen Dingen O2-Kunden. Nach der Zusammenlegung des LTE-Netzes dürften hingegen E-Plus-Kunden Nutznießer sein.

E-Plus- und Fonic-Kunden

Telefónica Deutschland bemüht sich weiter um Konsolidierung nach der Übernahme der E-Plus Gruppe. Nachdem O2 bereits alle E-Plus-Kunden übernommen hatte, kündigte das Unternehmen nun an, auch alle Fonic-Kundenverträge weiterführen zu wollen. Die Fonic-Tarife sollen hingegen weiterhin bestehen bleiben.

E-Plus wird aufgelöst

Telefónica Deutschland plant, die Marke E-Plus gänzlich aufzulösen. Dabei werden E-Plus-Kunden schrittweise zu O2-Kunden. Die „Zwangsmigration“ hat jedoch ausschließlich Vorteile. Denn die tariflichen Konditionen bleiben für alle E-Plus-Kunden erhalten. Diese haben zukünftig jedoch auch Zugriff auf alle Sonderangebote von O2.

BASE bleibt bestehen

Die Mobilfunkmarke BASE soll laut Telefónica Deutschland im Gegensatz zur Marke E-Plus zukünftig weitergeführt werden. Der Netzbetreiber plant jedoch eine grundlegende Neupositionierung der Marke auf dem Mobilfunkmarkt. Die Online-Marke soll zukünftig Aktionsangebote auf der Internet-Präsenz anbieten, die auf Basis der O2-Blue-Tarife vermarktet werden sollen.

Änderung der Tarifnamen

E-Plus- und BASE-Kunden müssen sich im Zuge der Umstellung auf Änderungen der Tarifnamen einstellen. Zudem wird auf den Mobilfunkrechnungen, sofern nicht bereits geschehen, „O2“ statt „BASE“ oder „E-Plus“ zu lesen sein. Jeder Kunde soll bis Ende 2016 über die Umstellung schriftlich informiert und aufgeklärt werden.

Gemeinsame LTE-Nutzung ab Mitte 2016

Durch die schrittweise Zusammenlegung der UMTS-Netze und dem „National Roaming“ hatte sich das UMTS-Netz von O2 und E-Plus zum größten Mobilfunknetz in ganz Deutschland entwickelt. Seit dem 14. März wird grundsätzlich nicht mehr zwischen dem O2- und E-Plus-Netz unterschieden. Für 2016 steht nun die Zusammenführung beider LTE-Netze in Aussicht.

Im Juni 2016 soll die Zusammenlegung der Highspeed-Netze beginnen. Zu diesem Vorhaben passt die zeitliche Befristung der Initiative „Highspeed für Jedermann“, die am 30.06.2016 ihr Ende findet und bis dahin E-Plus-Kunden samt allen Partnermarken kostenlosen Zugang zum LTE-Netz gewährt.

Bereits im ersten Jahr der LTE-Zusammenführung sollen 60 Prozent aller Kunden erreicht werden. Begonnen wird wie üblich in den deutschen Ballungszentren, ländliche Regionen werden erst später Zugang zum gemeinsamen LTE-Netz finden. Insgesamt soll die Netzintegration fünf Jahre andauern. Bereits Ende 2016 wolle die Telefónica Deutschland eine 90-prozentige LTE-Netzabdeckung für ganz Deutschland erreichen.

Highspeed-Areas von O2

Auch wenn die LTE-Netzabdeckung der Telefónica Deutschland derzeit noch hinterherhinkt, bemüht sich der Anbieter über die Marke O2, Kunden möglichst präzise über den aktuellen Netzausbau und die Verfügbarkeit von LTE zu informieren. Insgesamt definiert O2 derzeit 15 „Highspeed-Areas“, darunter die Großstädte Nürnberg, Berlin, Düsseldorf, Essen, Hamburg, Köln, Leipzig, Dresden und München sowie zahlreiche kleinere Ortschaften, in denen garantiert über 4G gesurft werden kann.

Keine LTE-Tarife für zu Hause

Derzeit bietet Telefónica Deutschland keinerlei Tarife für heimisches Highspeed-Internet an. Wer LTE auch zu Hause nutzen will, dem bleibt derzeit nur der Wechsel zu Vodafone oder der Telekom. Zwar startete O2 bereits 2011 den Vertrieb von LTE-Tarifen für zu Hause als DSL-Alternative, jedoch wurde der Ausbau vernachlässigt und die Angebote wurden rasch wieder eingestellt.

O2 lockt mit Datenautomatik

Derzeit schafft es die Telefónica Deutschland noch nicht, mit der Deutschen Telekom sowie Vodafone in Sachen Netzqualität mitzuhalten, wie aktuelle Netztests belegen. Lediglich im UMTS-Netz ist der Netzbetreiber aufgrund der Zusammenlegung des O2- und E-Plus-Netzes am besten aufgestellt. Doch die Zukunft liegt bei LTE. Mit der geplanten Zusammenlegung des LTE-Netzes und dem weiteren Netzausbau, für den Investitionen in Milliardenhöhe geplant sind, dürfte es Telefónica Deutschland schon bald gelingen, den Anschluss an die derzeitigen Marktführer zu finden. Aktuell profitieren von den vielseitigen und vor allem günstigen Tarifen vor allem junge Leute, da O2 besonders für Kunden unter 26 Jahren interessante Datentarife und Vergünstigungen anbietet.