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Der Netztest 2016 – Welcher Mobilfunkanbieter hat das beste Handynetz?

46 Mio. deutsche Smartphone-Nutzer zählte das Marktforschungsunternehmen comScore im Juli 2015. Folglich telefoniert und surft mehr als jeder zweite Deutsche unterwegs und mobil. Hierin sind Nutzer, die zum klassischen Mobiltelefon greifen, noch gar nicht mit einberechnet. Die Bundesnetzagentur registriert insgesamt 112 Mio. Mobilfunkanschlüsse – und das bei 81 Mio. Einwohnern in Deutschland. Ein Leben ohne mobile Kommunikation und Internetanbindung ist heutzutage kaum noch vorstellbar und so müssen sich telefonier- und surffreudige Menschen regelmäßig nach neuen Handytarifen umschauen. Hierbei vor allem wichtig: 1A-Sprachqualität, schnelles mobiles Internet und natürlich keine Funklöcher. Aber welcher Mobilfunkanbieter stellt solch ein perfektes Handynetz zur Verfügung? In unserem umfassenden Netztest 2016 gehen wir dieser Frage auf den Grund.

Der deutsche Mobilfunkmarkt

Statistik Mobilfunkmarkt in DeutschlandDer deutsche Mobilfunkmarkt unterliegt der Aufsicht der Bundesnetzagentur (BNetzA), eine deutsche Bundesbehörde des Bundeswirtschaftsministeriums, die als oberste Regulierungsbehörde mit der Wettbewerbsüberwachung des deutschen Netzmarktes betraut ist. Zeitgleich fungiert sie als Moderator in Schlichtungsverfahren.

In Deutschland werden die beiden großen D-Netze von der Telekom und Vodafone betrieben. Nach der Übernahme von E-Plus ist indes die Telefónica Deutschland zum größten Mobilfunkanbieter Deutschlands aufgestiegen, gemessen an der Anzahl der Kundenanschlüsse. Die genannten drei Unternehmen unterhalten jeweils eine eigene Netzinfrastruktur und sind von Anbietern ohne eigene Handynetzinfrastruktur zu unterscheiden, den sogenannten Mobile Virtual Network Operators (MVNO), die den Netzbetreibern Gebühren zahlen und dadurch als „Reseller“ eigene Handytarife im eingemieteten Mobilfunknetz offerieren dürfen.

D-Netz oder E-Netz – Was ist besser?

Seit jeher wurden Mobilfunknetze mit vorangestellten Buchstaben von A bis E bezeichnet. Auch heute vermarkten Mobilfunkanbieter ihre Netze noch unter den Begriffen „D-Netz“ oder „E-Netz“. Dabei sind diese Begriffe aus technischer Sicht längst nicht mehr aktuell. Denn in erster Linie hat die Netzbezeichnung etwas mit dem verwendeten Frequenzbereich zu tun. D1- oder D2-Netze beispielsweise bezeichneten GSM-Frequenzen um die 900 MHz. Heutzutage werden indes gänzlich andere Frequenzen und Übertragungstechniken genutzt als im ehemaligen GSM-Netz.

Als D-Netzanbieter galten die Telekom und Vodafone, E-Netze wurden E-Plus und O2 zugeordnet. Seitdem die Bundesnetzagentur 2006 jedoch D-Netz-Frequenzen an E-Plus und O2 zugewiesen hat, die selbst wiederum E-Netz-Frequenzen an die Telekom und Vodafone abgetreten haben, werden beide Netzbezeichnungen lediglich noch als Marketinginstrument der Netzbetreiber genutzt.

Obendrein laufen die Lizenzen für die GSM-Frequenzen 2016 aus und werden im Verlauf des Jahres von der Bundesnetzagentur über ein Versteigerungsverfahren neu vergeben. Dabei werden sämtliche Netzbetreiber in allen Frequenzbereichen vertreten sein.

Die deutschen Mobilfunknetzbetreiber

Telekom Netztest
Die Telekom gilt seit jeher als uneingeschränkter Marktführer und ist bereits seit 1992 in Deutschland im operativen Geschäft tätig und somit einer der ältesten Mobilfunkanbieter in Deutschland. Das deutsche Unternehmen war zudem der erste Mobilfunkanbieter weltweit, der den Datenübertragungsstandard GPRS durchführte. Zahlreiche innovative technische Neuerungen im Mobilfunksegment wie die Einführung des Push-to-talk-Features auf dem deutschen Markt machten die Telekom jahrelang zum unangefochtenen Mobilfunkanbieter Nummer eins.

Vodafone Netztest
Die Vodafone GmbH zählt als Tochterunternehmen zur Mobilfunkgesellschaft der Vodafone Group und ist auf dem deutschen Markt nicht nur im Mobilfunksegment tätig, sondern stellt auch Festnetzanschlüsse oder Kabelfernsehen und IPTV zur Verfügung. Vodafone ging aus der Firma Mannesmann Mobilfunk GmbH hervor.

O2 Netztest
O2 Germany zählt offiziell zum Unternehmen Telefónica Deutschland, das den Mobilfunkanbieter 2008 übernahm. 2004, ungefähr vier Jahre nach dem ersten UMTS-Lizenzerwerb, startete O2 Germany den deutschlandweiten Verkauf von UMTS-Mobiltelefonen an private Kunden. 2007 stellte das Unternehmen seine Discountmarke Fonic der breiten Öffentlichkeit vor, welche als erster Anbieter Gesprächspreise von unter 10 Cent/Minute im Mobilfunksegment anbot.

Eplus Netztest
E-Plus wurde 1993 offiziell gegründet, hat sich seit 2010 aber größtenteils aus dem deutschen Mobilfunkmarkt zurückgezogen und ist nur noch Bestandskunden zugänglich. Seit 2015 werden potentielle Neukunden auf O2 verwiesen, um neue Mobilfunkverträge abzuschließen. E-Plus wurde 2016 von O2 übernommen und zählt somit ebenfalls zu Telefónica Deutschland. Die Marke E-Plus soll zukünftig aber nicht weitergeführt werden.

Die Testkriterien

Getestet wurden die einzelnen Netzbetreiber von dem Magazin „Connect“, Chip.de und der Stiftung Warentest. In ausgefeilten und deutschlandweiten Untersuchungen haben sich alle Tester um möglichst objektive Testverfahren bemüht, wobei der Connect-Netztest derzeit als marktführend gilt. Bei der Beurteilung eines Handytarifs ist die Netzqualität für Tarifsuchende von entscheidender Bedeutung. Wir zeigen, welche Kriterien relevant sind und wie die einzelnen Netzbetreiber in der jeweiligen Kategorie abgeschnitten haben.

Wie gut ist der Handy-Empfang allgemein? Gibt es spezifische Qualitätsunterschiede zwischen städtischen und ländlichen Gebieten? Unterscheidet sich die Empfangsqualität beim Telefonieren und Surfen innerhalb und außerhalb von Gebäuden?

Wie stabil zeigt sich das Handynetz, wenn man im Auto oder mit der Bahn unterwegs ist? Gibt es explizite Einschränkungen in der Empfangsqualität oder Surfgeschwindigkeit?

Wie stark ist die LTE-Infrastruktur ausgebaut, die für schnelles Surfen mit modernen Smartphones besonders nachgefragt wird. Welche Geschwindigkeiten lassen sich über das jeweilige Netz maximal erzielen?

Kann das Handynetz bereits Voice over LTE (VoLTE) bereitstellen, wodurch verkürzte Zeiten beim Rufaufbau ermöglicht und eine optimierte Sprachqualität erzielt werden kann?

Ergebnisse des Connect-Netzvergleichs (2015)

NetzbetreiberErgebnis (gesamt)Ergebnis TelefonierenErgebnis Internet
Telekom433 von 500 Punkten175 von 200 Punkten258 von 300 Punkten
Vodafone396 von 500 Punkten177 von 200 Punkten219 von 300 Punkten
O2299 von 500 Punkten115 von 200 Punkten184 von 300 Punkten
E-Plus289 von 500 Punkten135 von 200 Punkten154 von 300 Punkten

Der Test des Computerfachmagazins „Connect“ wurde in 13 Großstädten und diversen Kleinstädten in ganz Deutschland durchgeführt. In zwei Fahrzeugen wurden die Tests jeweils mit einem Samsung Galaxy S5 vorgenommen, das eine direkte Verbindung zu seinem jeweiligen Gegenstück herstellte. Zugleich testete Connect erstmalig den 4G-Sprachmodus VoLTE, der in Deutschland bislang jedoch ausschließlich über die Netzbetreiber Vodafone und O2, zum Teil auch über die Telekom zugänglich ist. Um jedoch auch dem Umstand Rechnung zu tragen, dass noch sehr viele ältere Smartphone-Geräte in Deutschland im Einsatz sind, wurden ebenfalls Anrufe von 4G nach 3G in die Bewertung mit einbezogen.

Ergebnisse des Chip-Netzvergleichs (2015)

NetzbetreiberErgebnis (gesamt)Ergebnis Telefonierenrgebnis Internet
Telekom89,3 von 100 Punkten89,6 von 100 Punkten89,1 von 100 Punkten
Vodafone79,3 von 100 Punkten81,9 von 100 Punkten77,6 von 100 Punkten
O269,7 von 100 Punkten75,0 von 100 Punkten66,2 von 100 Punkten
E-Plus67,3 von 100 Punkten75,0 von 100 Punkten62,1 von 100 Punkten

Das Portal chip.de testete die deutschen Mobilfunknetzbetreiber in Zusammenarbeit mit NET CHECK und Rohde & Schwarz SwissQual. Mehrere Messteams wurden durch unterschiedliche Groß- und Kleinstädte in Deutschland geschickt, um sowohl im Auto, in Bus und Bahn wie auch zu Fuß in der Freiluft Messdaten zu sammeln. Im Einsatz waren insgesamt acht Smartphones des Modells Samsung Galaxy S5 LTE sowie vier Samsung Galaxy Note 4, wobei erstere Modelle die Telefonie von Mobiltelefon zu Mobiltelefon testeten, letztere für die Sammlung von Messdaten im mobilen Internet verantwortlich waren.

Ergebnisse des Stiftung-Warentest-Netzvergleichs (2015)

NetzbetreiberErgebnis (gesamt)Ergebnis TelefonierenErgebnis Internet
TelekomNote 2,3Note 2,4Note 2,2
VodafoneNote 2,5Note 2,5Note 2,5
O2Note 2,9Note 2,8Note 2,9
E-PlusNote 3,1Note 2,7Note 3,3

Die Stiftung Warentest war ebenfalls wie die Messmannschaften von Connect und Chip.de mit mehreren Teams in deutschen Städten und Landstrichen unterwegs, reiste dabei per Auto, testete aber auch zu Fuß und in Bussen, U- und S-Bahnen sowie Fern-, Regional- und Nahverkehrszügen. Für die Gewinnung von Messdaten über den mobilen Internetzugang wurden Smartphones des Typs Samsung Galaxy S5+ verwendet. Für Telefonate nutzten die Teams das Samsung Galaxy S5. Alle Smartphones wurden derartig eingestellt, dass sie jeweils die beste zur Verfügung stehende Funktechnik (LTE, UMTS oder GSM) nutzen konnten.

Gesamtsieger Telekom: Das beste Netz für Telefonie und Internet

Infografik Telekom

Insgesamt konnte sich die Telekom bei allen Netz-Vergleichstests als Gesamtsieger durchsetzen und dominiert auch die einzelnen Rubriken Internet und Telefonie. Die Empfangsqualität ist beim deutschen Unternehmen mit Abstand am besten. Dies gilt unterdessen nicht nur für den städtischen Bereich, sondern auch in ländlichen Regionen. Dies ist unter anderem damit zu begründen, dass das LTE-Netz der Telekom sehr gut ausgebaut ist. Allerdings gilt dies auch für das UMTS-Netz. Insgesamt sind Tarifsuchende im D1-Netz der deutschen Telekom also so oder so gut aufgehoben. Nachteilig wirkt sich hingegen das Tarifniveau aus. Für die uneingeschränkt hohe Netzqualität müssen Telefonierende auch durchschnittlich am meisten zahlen. Alternativ bieten sich Mobilfunk-Discounter an, die das Netz der deutschen Telekom nutzen.

Zweitplatzierter Vodafone: Gute Netzqualität und günstiges Preisniveau

Infografik Vidafone

Vodafone genießt den Vorteil, bereits VoLTE für sein Netz freigeschaltet zu haben, was gerade Viel-Telefonierern zusagen sollte, die von einem schnelleren Rufaufbau und perfekter Sprachqualität profitieren können. Im Telekom-Netz ist Voice over LTE nur bedingt zugänglich. Insgesamt schneidet das D2-Netz von Vodafone aber etwas schlechter ab als das der Telekom. Dies ist unter anderem daran festzumachen, dass die Telekom eine breitere LTE-Infrastruktur als Vodafone besitzt, die aber noch immer deutlich besser vernetzt ist als bei der Konkurrenz von O2 oder E-Plus. Beim UMTS-Netz kann Vodafone hingegen mit der Telekom mithalten, preislich schlagen fast alle Vodafone-Tarife den deutschen Konkurrenten.

Die Drittplatzierten: O2 und E-Plus – Ein Angebot aus zwei Netzen

Infografik O2 und E-Plus

Wie vorab bereits erläutert wurde, zählen sowohl O2 als auch E-Plus zum Unternehmen Telefónica Deutschland, das den meisten Menschen in Deutschland zumindest namentlich eher unbekannt ist. Auch wenn beide Marken als ein vereinter Anbieter fungieren, handelt es sich beim O2- und E-Plus-Netz noch immer um zwei unterschiedliche Mobilfunknetze mit verschiedenen Stärken und Schwächen. Nach der Übernahme beider Marken hat Telefónica Deutschland als erstes die UMTS-Netze beider Anbieter für die Kunden des jeweils anderen freigeschaltet.

O2-Kunden profitieren vom nationalen Roaming

Wie und wann die Netze von E-Plus und O2 gänzlich zusammengeführt werden, darüber bewahrt Telefónica Deutschland noch immer Stillschweigen. Eine erste Zusammenlegung wird aber schon für 2016 prognostiziert, endgültig soll es ab 2020/21 dann nur noch ein einziges Netz geben, wie vermutet wird. Von der gegenseitigen Freischaltung des UMTS-Netzes konnten bislang aber vor allem O2-Kunden profitieren, da das UMTS-Netz von E-Plus insgesamt besser abschneidet als das von O2. O2 bietet vielerorts zwar LTE an, dort, wo es hingegen nicht über LTE verfügt, können sich O2-Kunden ganz einfach in das oft verfügbare UMTS-Netz von E-Plus einbuchen. Man nennt dies „nationales Roaming“. Ob Telefónica Deutschland auch das LTE-Netz für E-Plus- und O2-Kunden gleichermaßen freigeben wird, ist derzeit ungeklärt.

Tipps und Tricks – Den besten Netzanbieter für sich finden

Wer unabhängig vom Preisniveau nach dem besten Anbieter für Telefonie und Internet sucht, der wird garantiert bei der Telekom fündig. Das deutsche Unternehmen eilt der Konkurrenz in beiden Segmenten weit voraus. Bei wem der Preis eine Rolle spielt, wer aber trotzdem nicht auf ein qualitativ hochwertiges und gut ausgebautes Netz verzichten möchte, der ist beim Anbieter Vodafone an der richtigen Adresse. Beide Mobilfunkanbieter gewähren sowohl in städtischen als auch ländlichen Regionen hervorragende Verbindungsqualitäten. Soll der Handytarif vor allem günstig sein, dann führt kein Weg an O2 vorbei. Zumindest in Städten ist das Handynetz gut ausgebaut und günstigere Tarife als bei O2 findet man auch bei E-Plus nicht, das in allen Tests den letzten Platz einnimmt.

Discount-Anbieter nicht vergessen

Auf der Suche nach einem geeigneten Mobilfunkvertrag sollte der Blick auch auf die Discounter fallen. In der Regel finden sich hier deutlich günstigere Angebote als bei den großen vier Mobilfunkanbietern. Allerdings zeigen sich einige Discounter wenig transparent bei der Aufklärung, welches Netz genutzt wird.

Auf Begrenzung von Datenvolumen und Datenrate achten

Mobilfunkanbieter statten ihre Tarife mit sehr unterschiedlichen Datenvolumen aus. Wer lediglich ab und an mit dem Smartphone im Internet surft, dem genügt ein Inklusivvolumen zwischen 200 und 1.000 Megabyte pro Monat. Fungiert das Smartphone hingegen als Ersatz für PC oder Notebook, so sollte das Volumen deutlich größer ausfallen. Hier wird bestenfalls zur Datenflatrate gegriffen. Speziell in diesem Fall gilt es, ebenfalls auf die Datenrate zu achten. Denn in den meisten Tarifen ist nicht nur die Datenmenge ab einem bestimmten Volumen gedrosselt, sondern auch die maximal zu erreichende Datenrate.

Neue EU-Gesetze hinsichtlich Daten-Roaming

Ab dem 30. April 2016 treten neue EU-Vorschriften in Kraft, die Gebühren beim Daten-Roaming im Ausland begrenzen. Somit wird das Telefonieren und Surfen im europäischen Ausland günstiger. Verbindungen, die über Mobiltelefone im Ausland vonstattengehen, dürfen insgesamt nur 5 Cent über dem Heimtarif liegen. Bei einer verschickten SMS sind höchstens 2 Cent Aufschlag zulässig. Ab Mitte 2017 darf es sogar überhaupt keine zusätzlichen Kosten mehr für das Daten-Roaming im Ausland geben. Der Mobilfunkanbieter Vodafone kippt Roaming-Gebühren für die meisten Handytarife allerdings bereits jetzt. Ab dem 19. April will auch die Telekom folgen und streicht die Zusatzgebühren für Neukunden.

Moderne deutsche Handynetze: Die Vorteile von LTE

Statistik zur Verfügbarkeit der Mobilfunktechnik GSM, UMTS, LTE

Was die flächendeckende Verfügbarkeit von LTE anbelangt, kann die Telekom den größten LTE-Ausbau verzeichnen, dicht gefolgt von Vodafone. O2 liegt bereits abgeschlagen auf dem dritten Platz. Beim langsameren UMTS tauschen O2 und E-Plus die Plätze, das mittlerweile veraltete GSM ist bei allen Anbietern hingegen flächendeckend verfügbar.

LTE gehört die Zukunft

Heutzutage investieren Mobilfunkanbieter Millionenbeträge in den Ausbau ihres LTE-Netzes, das insgesamt enorme Download-Raten von bis zu 300 Megabit pro Sekunde gewährt. LTE steht für „Long Term Evolution“, auch als „4G“ bekannt, und gilt als die Zukunft des schnellen mobilen Surfens mit sensationell niedrigen Reaktionszeiten. Bislang ist das Telefonieren über das LTE-Netz (VoLTE) aber nur über O2 und vor allem Vodafone möglich, obgleich auch die Telekom in seltenen Fällen VoLTE anbietet. Da die Technik bislang noch nicht ausgereift ist, werden Telefonate häufig automatisch über das UMTS-Netz bewerkstelligt. Vom LTE-Zugang profitieren also vor allem diejenigen, die häufig mobil im Internet surfen.

GSM und UMTS noch immer Standard

„Global System for Mobile Communication“ (GMS) oder auch „2G“ gilt als die zweite Generation der Mobilfunktechnik, die erstmalig die digitale Datenübertragung beim Telefonieren ermöglichte. Mittlerweile wird GSM vor allem zur Sprachtelefonie genutzt. Deutschlandweit gilt für GSM-Netze die beste Verfügbarkeit. Mit UMTS, dem „Universal Mobile Telecommunication System“ oder auch „3G“, hielt die dritte Generation Einzug in die moderne Netztechnik. Mit ihr lassen sich Bruttodatenraten von bis zu 42 Megabit pro Sekunde erzielen. UMTS eignet sich sowohl zur Telefonie als auch zum schnellen Surfen.

Ein Ausblick in die Zukunft der Netzbetreiber und Mobilfunkanbieter

Was die Zukunft der Netztechnik bringt, bleibt abzuwarten. Klar ist hingegen, dass LTE zukünftig die dominierende Funktechnik sein wird, was heißt, dass VoLTE schon bald anbieterübergreifend eingeführt werden sollte. Ob schon in naher Zukunft Datentransferraten von über 400 Mbit/s erzielt werden können, hängt auch damit zusammen, wie stark die Provider die LTE-Entwicklung vorantreiben.
Spannend bleibt auch die Frage, was die voraussichtliche Zusammenlegung des O2- und E-Plus-Netzes für Auswirkungen haben wird. Wünschenswert wäre es hingegen, wenn Tarifanbieter bezahlbare Datenvolumen bereitstellen, denn die bisher äußerst geringen Inklusivvolumen zwischen 2 und 4 Gigabyte entsprechen ganz einfach nicht mehr dem modernen Zeitgeist von HD-Videos und Streaming-Diensten.